DAB+ etabliert sich immer mehr als Zukunft des terrestrischen Radios in Deutschland. Die Digitalisierung des Hörfunks kommt voran. Ein Blick auf die Entwicklung in den Bundesländern 2023.
DAB+ in den Bundesländern: Die Entwicklung in den Regionen
Norden
In den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist die Plattform des Norddeutschen Rundfunks (NDR) empfangbar. Diese umfasst unter anderem drei exklusive DAB+ Wellen: die Musikwelle NDR Blue, die Schlagerwelle NDR Plus und NDR Info Spezial.
In Hamburg gibt es mit zwei weiteren regionalen Ensembles über 30 Privatradios, insgesamt stehen rund 80 Hörangebote zur Verfügung. Schleswig-Holstein startete 2022 ein neues regionales Bouquet und kommt so auf 52 Programme in vier Gebieten.
In Bremen sendet neben der NDR-Plattform eine regionale Privatradio-Plattform mit zehn Sendern. In Niedersachsen sind zehn regionale Privatradio-Ensembles auf Sendung gegangen; Schleswig-Holstein setzt auf vier lokale Multiplexe.
Osten
In den östlichen Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es umfangreiche DAB+ Angebote.
Berlin und Brandenburg profitieren von mehreren Plattformen: Neben regionalen rbb-Ensembles existieren zwei weitere Bouquets mit über 30 Privatradios. In der Hauptstadt sind über 80 Programme empfangbar.
In Sachsen können Hörer auf ein umfangreiches DAB+ Programmangebot zugreifen. Der MDR bietet eine landesweite Plattform mit exklusiven Digitalkanälen sowie Regionalfenstern der Welle MDR Sachsen. Private Anbieter senden auf landesweiter Ebene sowie über regionale Plattformen für die Ballungsräume Leipzig, Chemnitz und Dresden.
Sachsen-Anhalt verfügt über die MDR-Plattform sowie ein landesweites Privatradio-Bouquet mit sechs Programmen. Thüringen bietet ein MDR- und ein Privatradio-Ensemble, das weiter ausgebaut werden soll.
Süden
Die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben umfangreiche DAB+ Angebote:
In Bayern gibt es pro Region bis zu vier Plattformen. Der BR sendet vier exklusive Digitalsender. Dazu kommen regionale Ensembles mit Privatradios. Alle UKW-Lokalsender sind zusätzlich über DAB+ empfangbar.
Baden-Württemberg verfügt über zwei DAB+ Ensembles des SWR sowie ein landesweites Privatradio-Bouquet mit 16 Programmen.Der Empfang kleiner Lokalsender auf DAB+ wird diskutiert.
Südwesten
In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden die DAB+ Angebote stetig erweitert:
Hessen bietet eine hr-Plattform und zwei regionale Privatradio-Ensembles mit über 25 Sendern. Rheinland-Pfalz setzt auf eine gemischte Plattform und plant weitere regionale Multiplexe. Im Saarland gibt es neben der SR-Plattform mit zwei Exklusivwellen seit 2021 ein landesweites Privatradio-Ensemble.
Mitte
Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland hat ein umfassendes DAB+ Angebot:
Die WDR-Plattform wird ergänzt durch ein landesweites Privatradio-Bouquet, so dass in NRW über 60 Sender zu empfangen sind. Weitere Plattformen sind in Planung. Damit wächst die DAB+ Vielfalt in NRW kontinuierlich.
Fazit
DAB+ wird in allen Bundesländern kontinuierlich ausgebaut und bietet immer mehr Programmvielfalt. Neben den Sendern der ARD gibt es ein wachsendes Angebot an privaten Bouquets. Die Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks schreitet deutlich voran. Für Hörer bedeutet DAB+ besseren Empfang und mehr Auswahl. Der Trend zur Ablösung von UKW durch den modernen Digitalstandard setzt sich 2023 weiter fort.