Alles zur fachgerechten Erdung der Satellitenschüssel
- Erdung schützt vor Stromschlag bei Gewitter und Blitz. Ohne Erdung besteht bei einem Blitzschlag Lebensgefahr durch gefährliche Spannungen am Gerät. Die Erdung leitet den Strom sicher ab.
- Erdung verhindert Empfangsstörungen. Elektrosmog von anderen Geräten verursacht Bild- und Tonaussetzer. Eine Erdung filtert diese Störsignale heraus.
- Erdung verlängert die Lebensdauer. Überspannungsschäden durch Gewitter oder Netzspannung werden durch Erdung verhindert. So bleiben die Geräte länger funktionsfähig.
Millionen Haushalte in Deutschland empfangen ihr Fernsehprogramm über eine Satellitenschüssel. Doch beim Aufstellen der Anlage wird oft ein entscheidender Aspekt vernachlässigt: die fachgerechte Erdung. Warum eine Erdung unverzichtbar ist, wie sie funktioniert und worauf zu achten ist, erfährst du hier.
Inhalt
Wozu überhaupt eine Erdung?
Die Erdung dient vor allem der elektrischen Sicherheit und sorgt für eine störungsfreie Signalübertragung. Durch die Verbindung mit dem Erdboden werden gefährliche Spannungen und Ströme sicher abgeleitet. Eine Erdung ist daher sowohl für den Blitzschutz als auch zur Vermeidung von Elektrosmog unerlässlich.
Ohne Erdung können Kurzschlüsse oder Überspannungen auftreten, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Zudem werden Empfangsstörungen durch elektrische Einflüsse verhindert. Eine ordnungsgemäße Erdung verlängert also auch die Lebensdauer der Sat-Anlage.
Wie funktioniert die Erdung?
Bei der Erdung wird die Satellitenschüssel über ein Erdungskabel mit dem Erdboden verbunden. Als Erdungskabel kommt meist ein Kupferdraht zum Einsatz. Dieser wird mit einer Seite an der Satellitenschüssel und mit der anderen Seite an einem geeigneten Erdungspunkt befestigt.
Als Erdungspunkt infrage kommen z.B. der Blitzableiter, die Haupterdung des Hauses, eine Wasserleitung oder ein Erdspieß. Wichtig ist, dass dieser Punkt eine zuverlässige Verbindung mit dem Erdreich bietet und eine gute Leitfähigkeit aufweist. Über diesen Punkt werden dann gefährliche Ströme und Spannungen in den Boden abgeleitet.
Schutz vor Stromschlag und Geräteschäden
Eine Erdung schützt dich und deine Geräte auf mehreren Ebenen. Zum einen wird die Gefahr eines Stromschlags bei einem Blitztreffer oder Kurzschluss gebannt. Hohe Spannungen werden weg von den Geräten direkt in die Erde abgeleitet. Zum anderen werden aber auch alltägliche Störsignale im Stromnetz, sogenannter Elektrosmog, unterdrückt. Diese können sonst Bildstörungen verursachen. Durch Ableitung dieser Störungen wird auch die Elektronik der Empfangsgeräte wie einem Satellitenfernseher vor Schäden bewahrt und ihre Lebenszeit verlängert.
Worauf bei der Erdung achten?
Damit die Erdung optimalen Schutz bietet, solltest du bei der Installation ein paar Dinge beachten:
- Erdungskabel aus Kupfer, mindestens 16mm Durchmesser bei Dachmontage
- Erdungskabel möglichst kurz und direkt verlegen
- Professioneller Erdungsblock zur Befestigung
- Anschluss an geeigneten Erdungspunkt mit guter Leitfähigkeit
- Sowohl Schüssel als auch Receiver und andere Geräte erden
- Keine beschädigten oder korrodierten Erdungspunkte verwenden
Mit wenig Aufwand lässt sich so dauerhaft ein hohes Maß an Sicherheit und optimaler Empfangsqualität erreichen.
Professionelle Hilfe holen
Trotz vieler Vorteile tun sich viele Heimwerker schwer mit der korrekten Erdungsinstallation. Kleinste Fehler in der Ausführung können die Schutzwirkung drastisch verringern. Daher solltest du dir bei Unsicherheiten unbedingt Rat von einem Fachinstallateur holen. Dieser kann die Erdung fachmännisch ausführen und übernimmt die Verantwortung für die normgerechte Installation.
Hier findest du Tipps zur optimalen Ausrichtung:
Rechtliche Aspekte der Erdung beachten
Bevor du die Erdung einer Satellitenschüssel eigenständig vornimmst, solltest du die rechtlichen Rahmenbedingungen in deiner Region beachten.
In Deutschland gibt es spezifische Normen und Vorschriften für die Erdung von Satellitenschüsseln. Zu diesen gehören die Antennenerrichtungsnormen VDE 0855 und die Blitzschutznorm VDE 0185-305. Diese Normen besagen, dass Antennen (SAT-Anlagen) in den Potentialausgleich der Gebäude eingebunden sein müssen und die bei einem Blitzeinschlag in die Antenne auftretenden Ströme sicher in die Erde abgeleitet werden müssen. Die Nichtbeachtung dieser Normen kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, insbesondere im Falle eines Schadens durch Blitzeinschlag.
Die konkreten Regelungen können bei den örtlichen Baubehörden erfragt werden. Es empfiehlt sich, einen Fachbetrieb mit der fachgerechten Installation entsprechend den gültigen Normen zu beauftragen.
Auf jeden Fall solltest du darauf achten, die Satellitenschüssel ordnungsgemäß zu erden, insbesondere bei Anschluss weiterer Haushalte über einen Potenzialausgleich. Für die Anbindung an vorhandene Blitzschutzsysteme sind spezielle Richtlinien wie die DIN EN 62561-1 maßgeblich.
Praktische Umsetzung und Materialauswahl
Die Auswahl der richtigen Materialien ist entscheidend für eine effektive Erdung. Hier sind einige Empfehlungen:
- Leitermaterial: Kupfer ist das bevorzugte Material für die Erdungsleitung aufgrund seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit. Alternativ können auch Aluminium und Stahl verwendet werden, jedoch mit größeren Leiterquerschnitten, um den gleichen Grad an elektrischer Leitfähigkeit zu erreichen.
- Leiterquerschnitt: Der Leiterquerschnitt sollte mindestens 16 qm² für Kupfer, 25 qm² für Aluminium und 50 qm² für Stahl betragen.
- Fangstange: Eine Fangstange, die über eine isolierende Verbindung am Antennenmast befestigt ist und die Schüssel leicht überragt, lässt sich ebenfalls ein geschützter Bereich schaffen. Die Fangstange ist dann direkt zu erden.
Fazit
Eine ordnungsgemäße Erdung ist für den sicheren Betrieb einer Satellitenanlage unverzichtbar. Sie minimiert die Gefahr eines Stromschlags und verhindert Empfangsstörungen durch Elektrosmog. Mit den richtigen Komponenten und etwas technischem Verständnis lässt sich die Erdung auch als Heimwerkerprojekt realisieren. Bei Unsicherheiten sollte allerdings unbedingt ein Fachbetrieb zurate gezogen werden.