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Von den Kulthits zur Digitalen Welle: Die technologische Reise von Radio Salü Gold und dem Saarland

Abstract: Der Blogbeitrag beleuchtet die Geschichte von ‚Radio Salü Gold – Die Kulthits des Saarlandes‘ als technologischer Pionier des frühen DAB im Saarland (Start 2003, Ende 2004). Obwohl das Programm eingestellt wurde, legte es den Grundstein für die heutige, erfolgreiche DAB+-Ära. Der Fokus liegt auf der technologischen Entwicklung: von den Mängeln des frühen DAB zum erfolgreichen, landesweiten privaten DAB+ Multiplex (Kanal 9C), der Programme wie *Classic Rock Radio* und *Radio Salü* verbreitet. Aktuelle Fakten zum Netzausbau (82 % Abdeckung der Landesfläche, Ausbau 2024) unterstreichen den technologischen Fortschritt im saarländischen Digitalfunk.

Manchmal sind es die Pioniere, die den Weg ebnen, auch wenn sie selbst nicht bis zum Ende dabei sind. Wenn du den Namen Radio Salü Gold – Die Kulthits des Saarlandes hörst, denkst du vielleicht an eine Ära zeitloser Musik. Was viele nicht wissen: Dieses Programm war ein wichtiger, wenn auch kurzer, technologischer Vorreiter in der saarländischen Radiolandschaft. Es markiert einen frühen Meilenstein in der Geschichte des Digitalradios im Saarland und ist damit ein perfektes Beispiel für die dynamische Entwicklung der Medientechnologie, die wir auf matthesv.de so schätzen.

Heute, da DAB+ in Deutschland seinen Siegeszug feiert, blicken wir zurück auf ein Programm, das bereits in den Kinderschuhen des Digitalfunks auf Sendung ging. Wir tauchen tief in die technischen Details ein und beleuchten, wie sich der Traum vom digitalen Radio im Saarland von einem frühen Experiment zu einem flächendeckenden Erfolg entwickelt hat, der heute von Programmen wie dem Nachfolger Classic Rock Radio und dem Muttersender Radio Salü selbst getragen wird. Mach dich bereit für eine informative Reise durch die Ätherwellen des Saarlandes!

Key Facts: Die digitale Ära des Saarland-Radios

  • Pionier im frühen DAB-Standard: Radio Salü Gold startete am 6. Januar 2003 als DAB-Versuchsprogramm im Saarland, lange bevor DAB+ zum nationalen Standard wurde.
  • Unmoderiertes Oldie-Format: Das Programm bot hauptsächlich unmoderierte Oldie-Musik und Evergreens für die Großregion Saar-Lor-Lux, mit einem Musikanteil von etwa 95 Prozent.
  • Einstellung aufgrund von Frequenzpolitik: Das Programm wurde Anfang 2004 eingestellt, nachdem der Betreiber keine UKW-Frequenz erhielt und nicht ausschließlich auf dem damaligen, noch wenig verbreiteten, DAB-Standard senden wollte.
  • Der digitale Nachfolger: An die Stelle des Projekts trat das Programm Classic Rock Radio (ebenfalls von Radio Salü), das zunächst auf UKW und heute erfolgreich im landesweiten privaten DAB+ Multiplex sendet.
  • Aktuelle DAB+ Frequenz: Der landesweite private DAB+ Multiplex im Saarland, der Radio Salü und Classic Rock Radio umfasst, sendet heute auf Kanal 9C.
  • Deutlicher Netzausbau: Die DAB+ Abdeckung im Saarland wurde durch den Start des privaten Multiplexes im November 2021 und den weiteren Ausbau (z.B. Senderstandort Merchingen und Leistungserhöhung im April 2024) auf rund 82 % der Fläche des Bundeslandes massiv verbessert.
  • Programmvielfalt in digitaler Qualität: Der private Multiplex bietet mittlerweile 16 Radioprogramme in digitaler Klangqualität, darunter lokale und regionale Angebote.

Die Geburt eines digitalen Pioniertums: Radio Salü Gold und das frühe DAB

Die Geschichte von Radio Salü Gold ist untrennbar mit der frühen technologischen Entwicklung des Digitalfunks in Deutschland verbunden. Im Jahr 2003, als die meisten Hörer noch ausschließlich über UKW Radio hörten, wagte Radio Salü mit Radio Salü Gold den Schritt in die digitale Welt des DAB (Digital Audio Broadcasting). Dieses Programm war ein echtes Kind seiner Zeit: Ein Oldie- und Evergreen-Format, unmoderiert und mit einem Fokus auf Musik, das sich über den digitalen Äther an die Hörer in der Großregion Saar-Lor-Lux richtete.

Aus technischer Sicht war dieser Start ein wichtiges Statement. Er zeigte, dass private Rundfunkveranstalter bereit waren, in die digitale Zukunft zu investieren und neue Programminhalte zu schaffen, die über die begrenzten Kapazitäten des UKW-Bandes hinausgingen. Das frühe DAB stand jedoch vor großen Herausforderungen. Die Empfangsgeräte waren teuer, die Netzabdeckung lückenhaft und die Akzeptanz bei den Hörern noch gering. Im Gegensatz zum heutigen DAB+ nutzte der damalige Standard eine ältere Audiokodierung, die in puncto Effizienz und Klangqualität nicht mit den heutigen Möglichkeiten mithalten konnte. Die digitale Technik war da, aber die Infrastruktur und die medienpolitischen Rahmenbedingungen waren noch nicht reif.

Der medienpolitische Knackpunkt, der letztlich zur Einstellung von Radio Salü Gold führte, war die fehlende UKW-Frequenz. Die Betreiber sahen sich nicht in der Lage, das Programm ausschließlich digital zu betreiben, da die Reichweite und die Hörerzahlen für eine wirtschaftliche Basis fehlten. Ein klassisches Dilemma der Technologieeinführung: Das Angebot ist da, aber die Verbreitung hinkt hinterher. Doch dieser frühe Versuch war nicht umsonst, er lieferte wertvolle Erkenntnisse für die spätere, erfolgreiche Einführung von DAB+.

Vom Oldie-Traum zur Rock-Realität: Die technologische Evolution zu Classic Rock Radio

Das Ende von Radio Salü Gold markierte keineswegs das Ende der digitalen Ambitionen von Radio Salü. Das musikalische Erbe des Senders wurde in gewisser Weise von seinem Nachfolger, dem Classic Rock Radio, fortgeführt, das im September 2005 auf UKW startete. Der entscheidende technologische Wandel kam jedoch Jahre später mit der Einführung des modernen Standards DAB+, der das Potenzial hatte, die Mängel des frühen DAB zu beheben.

Der DAB+ Standard verwendet eine effizientere Audiokodierung (HE-AAC v2), die es ermöglicht, mehr Programme in besserer Klangqualität über denselben Frequenzblock zu verbreiten. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber UKW, wo jedem Sender eine eigene Frequenz zugewiesen werden muss. Für Radio Salü und Classic Rock Radio bedeutete dies die Möglichkeit, ihre Programme parallel über UKW und DAB+ zu verbreiten und somit eine viel größere technische Reichweite zu erzielen.

Mit dem Start des landesweiten privaten DAB+ Multiplexes im Saarland auf Kanal 9C im November 2021 wurde die digitale Wende endgültig vollzogen. Classic Rock Radio und Radio Salü sind seither Teil dieses digitalen Bouquets. Dies zeigt, dass die anfängliche Skepsis gegenüber der Exklusiv-Digitalverbreitung einer pragmatischen Nutzung der neuen Technologie gewichen ist. Die DAB+ Technologie ist heute so weit entwickelt, dass sie eine zuverlässige und zukunftssichere Ergänzung, wenn nicht sogar einen Ersatz, für die analoge UKW-Verbreitung darstellt. Wenn du dich für die Empfangsmöglichkeiten digitaler Radios interessierst, findest du auf unserer Seite einen nützlichen Digitalradio Preisvergleich.

DAB+ im Saarland: Der Netzausbau als technisches Meisterstück

Die wahre technologische Revolution im Saarland ist der massive Ausbau des DAB+ Netzes in den letzten Jahren. Der landesweite private Multiplex (Kanal 9C) startete im November 2021 zunächst mit 15 Programmen, darunter die Angebote der Euro-Radio Saar GmbH (Radio Salü, Classic Rock Radio).

Die Betreiber, darunter die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und der Plattformbetreiber Media Broadcast, haben den Ausbau konsequent vorangetrieben. Im April 2024 wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Der dritte Senderstandort Merchingen wurde in Betrieb genommen und die Leistung der bestehenden Sender in Saarbrücken-Schoksberg und Spiesen erhöht. Diese Maßnahmen führten zu einer erheblichen Verbesserung der Empfangsqualität, insbesondere im nördlichen Saarland (Landkreis Merzig-Wadern) und entlang der Autobahnen.

Das Ergebnis ist eine beeindruckende Abdeckung von rund 82 % der Landesfläche. Technisch gesehen bedeutet dies, dass über 883.000 Einwohner im Saarland die digitalen Programme mit höchster Empfangsqualität empfangen können. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für die Technologie, denn eine breite Abdeckung ist die Grundvoraussetzung für die Akzeptanz des Digitalfunks bei den Hörern. Der Ausbau sorgt nicht nur für mehr Reichweite, sondern auch für eine stabilere Signalqualität, was gerade beim mobilen Empfang im Auto oder mit einem DAB+ Radio mit Akku unterwegs ein großer Vorteil ist. Mehr Details zum Empfang findest du auch in unserem speziellen Beitrag über DAB+ im Saarland.

Die Geschichte von Radio Salü Gold zeigt also nicht nur die nostalgische Rückkehr zu den Kulthits, sondern vor allem die technologische Entwicklung des Radios. Aus dem gescheiterten DAB-Pionierprojekt von 2003 ist ein florierendes, modernes Digitalradio-Angebot geworden. Die Technologie hat sich durchgesetzt und bietet heute eine Programmvielfalt und Empfangsqualität, von der man vor 20 Jahren nur träumen konnte. Die Kulthits des Saarlandes mögen sich im Laufe der Jahre geändert haben, aber der digitale Weg, den Radio Salü Gold einst beschritten hat, ist heute der Standard. Es ist die Technologie, die den Unterschied macht, und im Saarland ist diese Wende nun erfolgreich vollzogen.

FAQ

Ist Radio Salü Gold noch über DAB+ empfangbar?

Nein, das Programm Radio Salü Gold – Die Kulthits des Saarlandes wurde bereits Anfang 2004 eingestellt, da es damals keine UKW-Frequenz erhielt und nicht ausschließlich über den frühen DAB-Standard senden wollte. Sein Nachfolger im Oldie- und Rock-Segment ist Classic Rock Radio, das heute erfolgreich über den landesweiten privaten DAB+ Multiplex im Saarland auf Kanal 9C sowie über UKW sendet.

Auf welchem DAB+ Kanal sendet Radio Salü im Saarland?

Der Muttersender Radio Salü sowie Classic Rock Radio sind Teil des landesweiten privaten DAB+ Multiplexes im Saarland, der auf dem Kanal 9C (Frequenz 206,352 MHz) ausgestrahlt wird. Um die Programme zu empfangen, solltest du an deinem DAB+ Radio einen Sendersuchlauf durchführen.

Wie gut ist die DAB+ Abdeckung im Saarland?

Die DAB+ Abdeckung im Saarland hat sich durch den Ausbau des privaten Multiplexes massiv verbessert. Mit der Inbetriebnahme des dritten Senderstandorts Merchingen und der Leistungserhöhung an den bestehenden Standorten (Saarbrücken-Schoksberg und Spiesen) im April 2024 wird nun eine Abdeckung von rund 82 % der Landesfläche mit den Programmsignalen erreicht.

Was war der Unterschied zwischen dem frühen DAB und dem heutigen DAB+?

Der frühe DAB-Standard, der von Radio Salü Gold genutzt wurde, verwendete eine ältere Audiokodierung, die weniger effizient war. Der heutige DAB+ Standard nutzt die effizientere HE-AAC v2-Kodierung. Dies ermöglicht eine höhere Anzahl von Programmen in besserer digitaler Klangqualität pro Frequenzblock und trägt wesentlich zur größeren Akzeptanz und zum Netzausbau bei.

Matthes Vogel

Matthes, 1983 in Thüringen geboren studierte von 2005 bis 2008 Betriebswirtschaft und hat sich im Anschluss durch diverse Weiterbildungen und Lehrgänge kontinuierlich fortgebildet, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und Medientechnologie. Zu Beginn seiner Karriere bei seinem ersten Arbeitgeber übernahm er neben seiner Haupttätigkeit auch Aufgaben als IT-Assistent im gleichen Unternehmen. Seit 2009 lebt und arbeitet Matthes in Frankfurt. Als passionierter Fachmann besucht er regelmäßig Fachmessen wie die IFA, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aktuell ist er als Projektmanager für Digitalisierung und Innovation bei einem Wohnungsunternehmen tätig.

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