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Inn-Salzach-Welle auf der Überholspur: Die technischen Neuigkeiten zu ‚Radio ISW – Inn-Salzach-Welle‘ im Digitalfunk

Abstract:

Die Inn-Salzach-Welle (ISW) hat sich mit dem Start auf DAB+ im Jahr 2021 als technologischer Vorreiter im bayerischen Lokalradio etabliert. Der Blogpost beleuchtet die technischen Hintergründe dieser digitalen Transformation: von der Nutzung des regionalen Multiplex auf Kanal 7A und dem einzigartigen Infrastruktur-Sharing-Modell mit dem Bayerischen Rundfunk bis hin zur massiven Reichweitensteigerung durch neue Sendestandorte wie Isen, die das Programm für rund 1,2 Millionen Einwohner in Südostbayern in digitaler Qualität verfügbar machen. Wir zeigen, welche Vorteile diese Technologie für die Hörer bringt und wie der Sender die Kapazitäten für regionale Inhalte nutzt.

Die Radiolandschaft in Bayern durchlebt eine tiefgreifende technologische Transformation, und mittendrin steht ein Sender, der tief in seiner Heimat verwurzelt ist: Radio ISW – Inn-Salzach-Welle. Was früher hauptsächlich über die gute alte Ultrakurzwelle (UKW) zu empfangen war, hat sich längst in die digitale Ära katapultiert. Für dich als Hörer bedeutet dieser Wandel vor allem eines: bessere Qualität, stabilere Übertragung und eine zukunftssichere Empfangsmöglichkeit. Wir tauchen tief in die Welt der Bits und Bytes ein und schauen uns an, wie die Inn-Salzach-Welle die digitale Transformation im bayerischen Voralpenland vorantreibt. Es geht um Reichweite, neue Sendemasten und eine Technologie, die das Hörerlebnis revolutioniert: DAB+. Mach dich bereit für einen Blick hinter die Kulissen der Funktechnik, der zeigt, warum dein Lokalradio technisch ganz vorne mitspielt.

Key Facts zum digitalen Aufbruch

  • DAB+ Start als Meilenstein: Die Inn-Salzach-Welle begann am 31. März 2021 mit der terrestrischen Digitalausstrahlung über DAB+. Dieser Schritt war ein Meilenstein, da damit erstmals alle UKW-Stationen in Bayern parallel auch über DAB+ empfangbar waren.
  • Der Kanal 7A: Die Ausstrahlung erfolgt im regionalen DAB+ Ensemble „Voralpenland“ auf dem Kanal 7A (Oberbayern Süd). Dieses sogenannte Multiplex teilt sich der Sender mit weiteren Lokalradios der Region.
  • Reichweiten-Boost durch Isen: Mit der Inbetriebnahme des Sendestandorts Isen im Landkreis Erding, zeitgleich mit dem DAB+-Start von ISW, verbesserte sich die Reichweite des Voralpenland-Netzes auf rund 1,2 Millionen Einwohner in Südost Oberbayern.
  • Infrastruktur-Sharing: Die schnelle und flächendeckende Versorgung in Bayern wurde durch ein in Deutschland einzigartiges Infrastruktur-Sharing-Modell mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) ermöglicht, was die Basis für den weiteren Netzausbau bildet.
  • Empfangsvorteil: Durch die Netzerweiterung reicht für etwa eine Million Einwohner im Sendegebiet eine einfache Zimmerantenne für den Empfang der DAB+-Programme aus.
  • Bitrate und Klang: Die Inn-Salzach-Welle sendet ihr Programm im DAB+ Mux mit einer Bitrate von 80 kbps (HE AAC v2), was eine klare, digitale Klangqualität gewährleistet, die deutlich über das analoge UKW-Rauschen hinausgeht.

Der Meilenstein 2021: Inn-Salzach-Welle auf Kanal 7A

Die Entscheidung, auf DAB+ (Digital Audio Broadcasting Plus) zu setzen, ist für jeden Radiosender eine strategische Weichenstellung für die Zukunft. Für die Inn-Salzach-Welle war der 31. März 2021 ein historisches Datum. An diesem Tag ging das Programm über den neuen Standard auf Sendung und markierte damit, dass nun wirklich alle UKW-Sender in Bayern den digitalen Parallelbetrieb aufgenommen hatten. Dies ist ein entscheidender Schritt für die gesamte bayerische Radiolandschaft und ein klares Bekenntnis zur Digitalisierung des Mediums.

Der Sender nutzt den regionalen Multiplex (MUX) „Voralpenland“ auf Kanal 7A. Ein MUX ist im Grunde ein digitaler „Sammelkanal“, über den mehrere Radioprogramme gleichzeitig ausgestrahlt werden können. Das ist der große technische Vorteil gegenüber UKW, wo jede Frequenz nur ein Programm überträgt. Kanal 7A bündelt dabei die lokalen Stimmen der Region, darunter neben ISW auch die Bayernwelle SüdOst, Radio Alpenwelle, Radio Charivari Rosenheim und weitere.

Technisch gesehen bietet die digitale Übertragung auf Kanal 7A gleich mehrere Vorteile. Die Tonqualität ist dank der HE AAC v2-Kodierung bei einer Bitrate von 80 kbps deutlich besser und vor allem stabiler als beim UKW-Empfang, der oft von Rauschen und Frequenzüberlagerungen geplagt wird. Du erlebst deine Musik und Nachrichten in einer gleichbleibend hohen Qualität, selbst wenn du dich im Sendegebiet bewegst. Für uns Tech-Enthusiasten ist das der Beweis, dass Regionalität und modernste Übertragungstechnik perfekt harmonieren können. Wer den Umstieg noch nicht gewagt hat, findet mit dem Digitalradio Preisvergleich den passenden Empfänger, um in diesen Genuss zu kommen.

Technologie-Allianz: Infrastruktur-Sharing als Erfolgsmodell

Der schnelle und umfassende Ausbau des DAB+-Netzes in Bayern ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis einer klugen technischen und strategischen Entscheidung: dem Infrastruktur-Sharing. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) ermöglichte diesen Fortschritt durch eine einzigartige Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk (BR). Das bedeutet, dass private Lokalradios wie die Inn-Salzach-Welle die Sendemasten und die technische Infrastruktur des öffentlich-rechtlichen Senders mitnutzen können.

Dieses Modell ist im deutschlandweiten Vergleich einzigartig und ein entscheidender Faktor für die hohe Abdeckung und die Vielfalt des DAB+-Angebots im Freistaat. Es reduziert die Kosten für die einzelnen Sender erheblich und beschleunigt den Netzausbau massiv. Stell dir vor, jeder Sender müsste seinen eigenen Sendemast bauen – das wäre ineffizient und würde Jahre dauern. Durch das Sharing wird eine Single Frequency Network (SFN)-Struktur optimal genutzt. Beim SFN senden alle Sender im Multiplex auf derselben Frequenz (hier Kanal 7A). Das Ergebnis ist ein nahezu nahtloser Übergang beim Autofahren oder Wandern, ohne dass du ständig nach einer neuen Frequenz suchen musst, wie es beim UKW-Netz der Fall ist. Diese technologische Effizienz ist der Motor für die digitale Radiolandschaft in Bayern. Das Engagement für den Digitalfunk in Deutschland wird auch vom Digitalradio Deutschland e.V. vorangetrieben, der die Vorteile dieser Technologie immer wieder hervorhebt.

Die Reichweiten-Revolution: Isen und die 1,2 Millionen Hörer

Die eigentliche „Neuigkeit“ im Sinne einer messbaren technischen Verbesserung war die Inbetriebnahme des Sendestandortes Isen im Landkreis Erding. Dieser Standort ist der mittlerweile siebte im DAB+-Netz Voralpenland (Kanal 7A) und war ein wichtiger Lückenschluss. Mit seiner Aufschaltung wurde die Reichweite des digitalen Sendegebiets auf beeindruckende 1,2 Millionen Einwohner in den Regionen Oberland und Südost Oberbayern erweitert.

Das ist mehr als nur eine Zahl; es ist ein massiver technischer Fortschritt für die Hörer. Insbesondere in Teilen des Landkreises Mühldorf am Inn war der DAB+-Empfang durch die Inbetriebnahme von Isen erstmals überhaupt möglich. Und das Beste: Für rund eine Million Menschen in diesem erweiterten Gebiet reicht nun eine einfache Zimmerantenne, um die Inn-Salzach-Welle in bester digitaler Qualität zu empfangen. Das zeigt, wie ernst die bayerischen Medienwächter und Sender die Versorgungssicherheit und den Komfort für die Hörer nehmen. Die digitale Versorgung in Bayern ist generell vorbildlich, wie du auch in unserem Beitrag über DAB+ in Bayern nachlesen kannst. Die strategische Platzierung von Sendemasten wie Isen, Hochberg oder Untersberg sorgt dafür, dass die Inn-Salzach-Welle von den Alpen bis ins Voralpenland präsent ist.

Mehr als nur Musik: Die digitalen Zusatzdienste und ISW +plus+

DAB+ ist nicht nur ein reiner Audio-Standard; es ist eine Multimedia-Plattform. Die Technologie ermöglicht es dem Sender, neben dem Hauptprogramm zusätzliche Daten zu übertragen. Dazu gehören beispielsweise der EPG (Electronic Program Guide), der dir anzeigt, welche Sendung als Nächstes läuft, oder Slideshows, die Albumcover, Nachrichten-Schlagzeilen oder Verkehrsinformationen direkt auf dein Radio-Display bringen. Diese Zusatzdienste machen das Hörerlebnis interaktiver und informativer, was besonders für ein Lokalradio wie die Inn-Salzach-Welle von Vorteil ist, das stark auf regionale Nachrichten und Bürgernähe setzt.

Der Sender hat auch in der Vergangenheit mit digitalen Ablegern experimentiert, um das volle Potenzial der Technologie auszuschöpfen. Ein Beispiel dafür war der Webradio-Ableger ISW +plus+, der von 2013 bis Ende 2025 aktiv war und sich mit einer anderen Musikfarbe, darunter Mundart, Volkstum und Schlager, vom Hauptprogramm abhob. Auch wenn dieses spezielle Projekt eingestellt wurde, zeigt es die Bereitschaft des Senders, die digitale Kapazität zu nutzen, um Nischenprogramme und spezielle Inhalte für verschiedene Zielgruppen bereitzustellen. Die digitale Verbreitung bietet die Flexibilität, das Programmangebot zu erweitern, ohne dafür neue UKW-Frequenzen beantragen zu müssen – ein unschätzbarer Vorteil in einem ohnehin schon dicht besetzten Frequenzspektrum.

Fazit: Die Inn-Salzach-Welle als digitaler Vorreiter

Die Inn-Salzach-Welle hat den digitalen Wandel nicht nur mitgemacht, sondern aktiv mitgestaltet. Der Start der DAB+-Ausstrahlung auf Kanal 7A im Jahr 2021, die Nutzung des innovativen Infrastruktur-Sharings mit dem Bayerischen Rundfunk und die massive Reichweitensteigerung durch neue Standorte wie Isen sind klare Beweise dafür, dass Lokalradio und Spitzentechnologie Hand in Hand gehen können. Für dich als Hörer in Südostbayern bedeutet dies eine gesicherte Zukunft des Radioempfangs mit einer Qualität und Stabilität, die UKW schlichtweg nicht bieten kann. Du profitierst von rauschfreiem Klang, stabilerem Empfang, besonders beim Autofahren, und von den digitalen Zusatzdiensten, die dein Hörerlebnis bereichern.

Die technologische Entscheidung für DAB+ ist eine langfristige Investition in die Region und die Hörerschaft. Sie stellt sicher, dass die Stimme des Inn-Salzach-Landes auch in den kommenden Jahrzehnten über den Äther zu hören sein wird – und das in bester digitaler Qualität. Es ist ein starkes Signal für die Vitalität des lokalen Rundfunks im digitalen Zeitalter. Wenn du also noch mit einem alten UKW-Radio unterwegs bist, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für das Upgrade. Die Inn-Salzach-Welle sendet digital – bist du es auch schon?

FAQ

Auf welchem DAB+ Kanal ist die Inn-Salzach-Welle zu empfangen?

Die Inn-Salzach-Welle wird über das regionale DAB+ Ensemble „Voralpenland“ ausgestrahlt. Dieses nutzt den Kanal 7A (Oberbayern Süd). Du findest den Sender in deinem DAB+ Radio, indem du einen Suchlauf startest und nach „Inn-Salzach-Welle“ oder „ISW“ suchst.

Wann hat die Inn-Salzach-Welle mit der DAB+ Ausstrahlung begonnen?

Der Sender startete seine terrestrische Digitalausstrahlung über DAB+ am 31. März 2021. Dieser Start war besonders wichtig, da damit alle UKW-Lokalradios in Bayern den digitalen Parallelbetrieb aufgenommen hatten.

Was ist das Besondere am DAB+ Netz in Bayern, das ISW nutzt?

Das bayerische DAB+-Netz zeichnet sich durch ein in Deutschland einzigartiges Infrastruktur-Sharing-Modell aus. Dabei nutzt der private Lokalrundfunk die Sendemasten des Bayerischen Rundfunks mit. Dies ermöglicht einen schnellen, kostengünstigen und flächendeckenden Ausbau des Netzes in einer sogenannten Single Frequency Network (SFN)-Struktur.

Kann ich die Inn-Salzach-Welle noch über UKW hören?

Ja, der Sender wird weiterhin parallel über UKW (Ultrakurzwelle), DAB+ und als Webstream verbreitet. Die UKW-Frequenzen sind unter anderem 90,4 MHz (Mühldorf), 92,7 MHz (Schnaitsee), 93,1 MHz (Burgkirchen/Alz) und 106,4 MHz (Neumarkt St. Veit).

Matthes Vogel

Matthes, 1983 in Thüringen geboren studierte von 2005 bis 2008 Betriebswirtschaft und hat sich im Anschluss durch diverse Weiterbildungen und Lehrgänge kontinuierlich fortgebildet, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und Medientechnologie. Zu Beginn seiner Karriere bei seinem ersten Arbeitgeber übernahm er neben seiner Haupttätigkeit auch Aufgaben als IT-Assistent im gleichen Unternehmen. Seit 2009 lebt und arbeitet Matthes in Frankfurt. Als passionierter Fachmann besucht er regelmäßig Fachmessen wie die IFA, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Aktuell ist er als Projektmanager für Digitalisierung und Innovation bei einem Wohnungsunternehmen tätig.

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